Diese Veranstaltung ist abgesagt und findet nicht statt.
Die Seder-Feier des Pessach-Fests
Ihre Bedeutung in der jüdischen Familie und in der rabbinischen Literatur
Pessach ist eines der höchsten Festtage im Judentum. Die Erinnerung an die Errettung aus der Knechtschaft in Ägypten wird nicht nur bereits in der Hebräischen Bibel und in Texten des Rabbinischen Judentums ausführlich beschrieben: Die Festtage sind gedrungen Erinnerungs- und Identitätszeiten. Wir können anhand eines einzelnen Festes nicht nur ein zentrales Element des Judentums kennenlernen, sondern auch Einblicke darüber erhalten, in welchem engen und unlösbaren Verhältnis Judentum und Christentum zueinander sich verhalten.
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„Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen anderen Nächten?“ Am 15. April 2022 beginnt das jüdische Pessach-Fest mit der Seder-Feier. Jedes Jahr erinnern sich Jüdinnen und Juden auf der ganzen Erde dabei an die Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei, von der das 2. Buch Mose erzählt. Welche Bedeutung das Fest im Judentum bis heute hat, stellt uns Dr. des. Hans-Ulrich Probst, Ev. Theologe und Judaist vor.
Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr und wird via Youtube öffentlich gestreamt. Es besteht die Möglichkeit der Veranstaltung auch in präsenz beizuwohnen. Ein 2G Nachweis ist hierfür mitzuführen. Des weiteren ist eine
Anmeldung für die präsenz Veranstaltung erforderlich.
Sollte aus Corona-Gründen keine Präsenzveranstaltung möglich sein, soll die Veranstaltung als Online-Seminar durchgeführt werden.
Veranstalter: Ev. Erwachsenenbildung nördl. Schwarzwald, Ev. / Schuldekan Calw / ZEDAKAH e.V.
Adresse: iP-Zentrum, Talstr. 100, 75378 Bad Liebenzell
Die Anmeldung bis 8 h vor Veranstaltungsbeginn online möglich. Danach ist die Anmeldung nur noch telefonisch möglich unter: 07084 92760.
Das Judentum kennt zahlreiche Feste, die den Jahresverlauf rhythmisch und rituell bestimmen. Vom 15.-21. Nissan wird nun im Frühjahr (zeitlich nahe zu Ostern) Pessach gefeiert. Es ist eines der zentralen Feste im Judentum, das bereits in frühen Festkalendern der Hebräischen Bibel als Pilgerfest belegt ist. Im Kontext des Auszuges aus Ägypten gibt es im 2. Mose (Kapitel 12) eine narrative Rückführung des Festes auf die Plagenerzählungen. Lange war das Fest auf den Tempel in Jerusalem bezogen, wird aber heute im Familienkreis gefeiert. Diese Verwandlung des Festes ist nach der Zerstörung des zweiten Tempels in Jerusalem geschehen und wird in Texten des Rabbinischen Judentums beschrieben. Das Fest selbst ist voller spannender Rituale und ist ein Ort der konzentrierten Erinnerung par excellence. Sowohl in der Vorbereitung als auch in der Durchführung lassen sich zahlreiche Gegenstände und rituelle Vollzüge beobachten, die wichtige Einblicke ins Judentum gewähren.
Unsere Veranstaltung setzt sich an einem Abend mit dem Pessach-Fest auseinander. Wir wollen dabei über die Vergleiche von Seder-Abend und Abendmahl hinausgehen und die Beschreibungen des Festes in der schriftlichen und mündlichen Torah, also in der Hebräischen Bibel und der Literatur des Rabbinischen Judentums, kennenlernen.

Dr. theol. Hans-Ulrich Probst hat Judaistik (Bachelor) und Ev. Theologie in Berlin, Tübingen und Jerusalem studiert. 2021 promovierte er im Bereich der empirischen Religionsforschung an der Ev. Theol. Fakultät in Tübingen. Aktuell ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Tübingen tätig und arbeitet an einem Habilitationsprojekt. Zuvor war er als landeskirchlicher Referent für die Themen Populismus und Extremismus tätig. Vor dem Studium lernte Hans-Ulrich Probst das Judentum als gelebte Religion bereits im Zuge eines Freiwilligendienstes mit Überlebenden der Shoah und in der jüdischen Gemeinde in Belarus kennen. Probst ist Mitglied der Ev. Landessynode und Vorsitzender der Offenen Kirche in Württemberg.